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Elektrolyte bei Durchfall

Besser nicht zu Cola und Salzstangen greifen

Ob Magen-Darm-Grippe oder Reise-Durchfall: Bei einer akuten Durchfallerkrankung fühlt man sich wirklich angeschlagen. Aber nicht nur das - der plötzliche und große Flüssigkeitsverlust ist auch gefährlich! Denn mit ihm werden Salze und Mineralstoffe ausgeschwemmt, die lebenswichtig sind. Insbesondere Ältere und Kleinkinder können zudem rasch Dehydrierungserscheinungen zeigen.


Mineralwasser trinken hilft nicht

Mineralwasser hilft bei Durchfall nicht, um den Mineralstoffverlust auszugleichen, da es im Darm nicht resorbiert werden kann. Viele Patienten greifen gerne zu cola und Salzstangen. Aber auch dies ist nicht empfehlenswert, da hier die Zufuhr von Glukose und Natrium nicht auf das richtige Mischungsverhältnis im Darm abgestimmt ist.

Natrium-Glukose-Carrier regelt Glukoseaufnahme

Grund ist der sogenante Natrium-Glukose-Carrier in der Darmwand, der wie eine Drehtür arbeitet: Wenn auf der einen Seite Natriumionen andocken, öffnet sich gleichzeitig eine Bindungsstelle für Glukose. Auf diese Weise können Natriumionen in die Darmwand gelangen und die Glukose kann in die Zellen wandern. Gleichzeitig werden Wassermoleküle aus dem Darm in die Zellen verschoben. So wird das Wasser aus dem Darm wieder zurück in den Körper transportiert und die Austrocknung gestoppt.

Elektrolyt-Glukose-Mischung für die erste Phase zuführen

Elektrolyt-Glukose-Mischungen aus der Apotheke haben genau das richtige Mischungsverhältnis von Natrium und Glukose. Diese Fertigmischungen gibt es für Kleinkinder, Kinder und Erwachsene. Man kann sie in Wasser oder Tee auflösen. In der ersten Phase des Durchfalls - für circa sechs bis zehn Stunden - sollte man nur diese Trinklösung zu sich nehmen. Danach kann man dazu übergehen, feste Speisen mit wenig Fett und hohem Ballaststoffanteil zu essen. Günstig sind Reis, Kartoffeln, Vollkornnudeln, Bananen, Äpfel oder Zwieback. Besonderer Tipp: Apfel ohne Schale und Kerngehäuse reiben und kurz stehen lassen, bis er sich bräunlich färbt. Die so entstandenen Pektine helfen dabei, die toxische Zersetzungsprodukte von Mikroorganismen im Darm zu absorbieren. Dazu kann man ungesüßten Tee oder Mineralwasser mit wenig Kohlensäure trinken. Nach und nach geht man zur gewohnten festen Nahrung über. Auch Hühner- oder Fleischbrühe sind erlaubt. Für Säuglinge gibt es spezielle Empfehlungen beim Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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