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Gesunder Rücken

Den Rücken neu entdecken!

Akut auftretende Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer eins. Was früher als Altersleiden galt, ist heutzutage bereits bei Jüngeren weit verbreitet. Der typische Rückenschmerzpatient sitzt viel, bewegt sich wenig, leidet unter erheblichem Stress und ist in sich selbst "verspannt". Aus Angst vor weiteren Schmerzen neigen viele Patienten dazu, eine ungünstige Schonhaltung einzunehmen und sich noch weniger zu bewegen. In der Konsequenz verstärken sich Verspannung und Schmerz, und die Beweglichkeit wird immer weiter eingeschränkt. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Und so funktionierts: Muskeln entspannen und kräftigen.

An vielen Rädchen drehen

Da ursächlich meist mehrere Faktoren miteinander verkettet sind, sollte das Problem ganzheitlich angegangen werden. Dies kann gelingen, indem ungünstige Verhaltensweisen analysiert und, soweit möglich, Schritt für Schritt geändert werden. Entspannungstechniken wie autogenes Training helfen, Stress zu bewältigen und eine innere Anspannung zu lösen.

Muskeln gezielt entkrampfen

Wärme lockert und entspannt die Muskeln, fördert dazu die Durchblutung und lindert so effektiv Schmerzen. Traditionelle Wärmequellen wie Wärmflasche, Rotlicht oder Fangopackungen erhitzen nur kurzfristig die Hautoberfläche und bergen das Risiko einer Verbrennung. Inzwischen entwickelte Wärmeauflagen erzeugen dagegen eine konstante Tiefenwärme von ca. 40 Grad, die mindestens acht Stunden anhält. Es gibt sie für verschiedene Körperstellen jetzt bei uns. Salben oder Pflaster mit hautreizenden Wirkstoffen wie dem in Cayennepfeffer enthaltenen Capsaicin oder dem synthetischen Nonivamid erzielen einen ähnlichen Effekt. Nicht angezeigt ist eine Wärmezufuhr jedoch bei entzündlichen Prozessen, die Schmerzen würden sich verschlimmern.

Bewegung bestes Gegenmittel

Bei Schonung und Bettruhe nimmt die Muskelmasse, auch die der Rückenmuskulatur, täglich um etwa drei Prozent ab. Körperliches Training hingegen fördert ihren Aufbau, was mit regelmäßigen Dehnungs-, Kräftigungs- und Koordinationsübungen erreicht werden kann. Wassergymnastik ist besonders schonend. Kräftige Bauch- und Rückenmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und sind damit Voraussetzung für einen starken Rücken. Sinnvoll ist außerdem der Besuch einer Rückenschule, in der u.a. eine ungünstige Körperhaltung, "richtiges" Heben, Tragen, Bücken, Sitzen, Stehen oder Liegen vermittelt werden.

Schmerzmittel nur einleitend

Bevor eine Bewegungstherapie ausführbar ist, müssen oftmals die Schmerzen gemindert werden. Dazu kommen Arzneistoffe wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen in Frage. Pflanzliche Zubereitungen aus Teufelskralle oder Weidenrinde, sowie Enzyme und Hagebuttenpulver können Ihre Therapie unterstützen. Fragen Sie uns nach Ihrer maßgeschneiderten Versorgung.

Grenzen der Eigentherapie

Selbst behandeln sollte man sich nur, wenn die Ursache völlig klar ist. Bessern sich die Beschwerden nicht, ist es ratsam, sie beizeiten vom Arzt abklären zu lassen. Einmal können unzureichend kurierte Schmerzen chronisch werden. Und es könnte sich auch um die Folgeerscheinung einer chronischen Grunderkrankung handeln wie Rheuma, Osteoporose oder Krebs. Auch ernsthafte, akute Erkrankungen wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder Aneurysma können Kreuzschmerzen hervorrufen.

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