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Neurodermitis bei Kindern

Schonende Hautpflege ist wichtig

Jucken, Kratzen, Jucken ... Wenn Kinder an Neurodermitis leiden, leidet die ganze Familie mit. Neurodermitis, auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt, wird in den letzten 50 Jahren immer häufiger diagnostiziert. Besonders Kleinkinder sind davon betroffen: Zehn bis 15 Prozent leiden unter dem lästigen, chronisch auftretenden Juckreiz. Bei Säuglingen äußert sich die atopische Dermatitis meist im sogenannten Milchschorf, der gelbliche Krusten auf der Kopfhaut bildet. Bei größeren Kindern und Erwachsenen sind vor allem Ellenbogen und Kniekehlen von nässenden Rötungen und juckenden Bläschen betroffen. Auch die Handgelenke oder das Gesicht können jucken.

Vermutlich genetische Anlage

Obwohl man davon ausgeht, dass eine genetische Anlage ursächlich für Neurodermitis ist, ist die genaue Ursache noch unklar. Möglichkerweise hat sich in den Industrienationen durch die veränderte Ernährung die Mikroflora des Darms in den letzten Jahrzehnten so verändert, dass sie diese Hautkrankheit begünstigt.

Akute Reize als Auslöser

Oft reagiert die Haut der Betroffenen akut auf Stress, Allergene, Schimmelpilze und Hautreizungen, aber auch auf das Klima und Infektionen. Die dann gerötete Haut neigt zu Entzündungen. Es können auch Verdickungen und Hautvergröberungen auftreten. Im Winter leiden Neurodermitiker meist mehr als im Sommer. Wolle und Textilien sind besonders unangenehm auf der Haut. Neurodermitis verläuft meist in Schüben und wirf oftmals in der Pubertät besser.

Kratzen unbedingt vermeiden

Bei der atopischen Dermatitis ist die Barriereschicht der Haut gestört: Die Hautfette (Lipide) sind in ihrer Zusammensetzung verändert und der Wasserverlust durch die Hautschichten hindurch ist zu hoch. Hierdurch ist sie stärker anfällig für schädliche äußere Einflüsse. Allergene und Keime können leichter eindringen. Juckreiz und Brennen sind die Folge. Betroffene Kinder sollten auf keinen Fall auf der Haut kratzen, da so Bakterien und Pilze in die Haut eindringen können.

Hautpflege mit hautschonenden Wirkstoffen

Wichtig ist eine spezielle schonende Hautpflege: Man sollte immer nur kurz und nur lauwarm duschen. Günstig ist, eine milde (nicht schäumende) Waschlotion, die frei von Farb- und Konservierungsstoffen ist, zu verwenden und sie nur an Händen, Füßen und Achseln, Leisten und Kopfhaut zu verteilen. Nach dem Duschen sollte man eine konservierungsmittel-, farb- und duftstofffreie Hautlotion benutzen. Lipolotion, Lipocreme oder eine Salbe mit Harnstoff (Urea) sind empfehlenswert. Denn Harnstoff wird normalerweise selbst von der Haut hergestellt und bindet Feuchtigkeit in der Haut. Aber Vorsicht, denn Harnstoffsalben sind für Kleinkinder nicht geeignet.

Cremes mit Mikrosilber keimreduzierend

Körperpflegemittel wie Cremes oder Lotionen sollten mit hautverwandten Fetten ohne chemische Emulgatoren angereichert sein. Panthenol und Bisabolol wirken hautberuhigend. Empfehlenswert ist eine Creme, die Mikrosilber enthält. Denn diese verringert die Anzahl der Keime, so dass Juckreiz besser verhindert werden kann. Denn besonders Staphylokokken sind bei Neurodermitikern häufig und reizen das Immunsystem der Betroffenen. Kortisonhaltige Cremes und in schweren Fällen weitere Medikamente kann der Arzt je nach Stadium der Neurodermits verschreiben. 

Kälte und hautfreundliche Stoffe lindern Juckreiz

Wenn ein aktuer Ekzemschub einsetzt, kann man durch kühle Umschläge und niedrigere Zimmertemperatur den Juckreiz eindämmen, da Kälte sich günstig auswirkt. Betroffene sollten Kleidung aus Baumwolle oder Seide tragen. Bei Kindern können neben kurzen Fingernägeln Schlafanzüge mit angenähten Handschuhen hilfreich sein, um das nächtliche Kratzen zu verhindern.

 

Wichtig ist außerdem eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Eine ausreichende Menge Flüssigkeit pro Tag ist für die Schutzfunktion der Haut ebenfalls sehr wichtig.

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