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Wermut - Heilpflanze des Monats November

Heilpflanzen-Tipp im Monat November von Ihrem Apotheker Erich Dorfner Wermut = Artemisia absinthium L. Volkstümlicher Name: Absinth, Magenkraut

„Der einzige Wermutstropfen ist …“, so wird das Negative am sonst Schönen und Erfreulichem beschrieben. Die Redewendung hat sich wohl aus dem bitteren Geschmack des Wermuts abgeleitet. Pur ist das Kraut fast ungenießbar.

Der Wermut ist mit seinen graufilzigen Blättern und dem herb würzigen Duft, den er verströmt, ein Inbegriff der Mittelmeerländer. Mit seinem stark bitteren Aroma gehört der Wermut zu den wichtigsten Bitterkräutern, die zur Stärkung der Verdauung verwendet werden. Er blüht von Juli bis September. Wermut ist ein sogenanntes Bittermittel, auch Amarum genannt. Verantwortlich für diese Wirkung sind die enthaltenen Bitterstoffe. Bereits im Mund regen sie die Geschmacksknospen an, was zur Freisetzung von Speichel und Magensäure führt. Gelangen die bitteren Substanzen in den Magen-Darm-Trakt, bewirken sie, dass spezielle Verdauungshormone und Gallensäuren ausgeschüttet werden. Dadurch kurbelt Wermutkraut die Verdauung an.

Wermut kann Menschen helfen, die unter Appetitlosigkeit leiden oder die häufig zu Blähungen und Völlegefühl neigen. Als Bittermittel kommt Wermut meistens in Kombinationen mit ähnlich wirkenden Heilpflanzen zum Einsatz, dazu zählen der gelbe Enzian, das Tausendgüldenkraut und die Erzengelwurzel, z.B. Gasteo® Tropfen.

Für eine Teezubereitung wird 1 Teelöffel (ca. 1,5 g) getrocknetes Wermutkraut mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgesiebt. Evtl. kann entsprechend auch ein Aufgussbeutel Sidroga® Wermuttee genommen werden. Trinken Sie bitte nicht mehr als 2 Tassen täglich und ca. 3 Tage lang vor den Mahlzeiten. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Wermut nicht angewendet werden.

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