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Kapuzinerkresse - Heilpflanze des Monats September

Heilpflanzen-Tipp im Monat September von Ihrem Apotheker Erich Dorfner Kapuzinerkresse = Tropaeolum majus Volkstümlicher Name: gelbes Vögerl, Kapuzinerli, Salatblume

Die über Mauern kletternde oder am Boden kriechende Pflanze mit ihren leuchtend gelb-orangen bis roten Blütenblättern findet sich in vielen Gärten. Genießer zieren mit den essbaren Blüten ihren Salat und nutzen dazu auch die frischen, fast kreisrunden Blätter.

Der deutsche Name bezieht sich auf die Form der Blüten, die an die Kapuzen von Mönchskutten erinnert.

Zunächst galt die Kapuzinerkresse bei uns vorwiegend als Zierpflanze. Im 18. Jahrhundert wurde sie schließlich gegen Skorbut eingesetzt, was aufgrund des hohen Vitamin C-Gehaltes durchaus sinnvoll ist. Eine intensivere wissenschaftliche Beschäftigung mit der Kapuzinerkresse erfolgte im 20. Jahrhundert. In Blättern und Blüten stecken sog. Senföl-glykoside. Diese Substanzen gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und dienen der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden und Parasiten. Es handelt sich um Senföle, die auch Senf, Meerrettich und Radieschen die Schärfe geben. Die Stoffe besitzen antibakterielle Eigenschaften und dämmen das Wachstum von Bakterien ein. Auch gegen etliche Virus-arten und Pilze sind sie wirksam.

Deshalb wird die Kapuzinerkresse als pflanzliches Arzneimittel bei einer aufkeimenden Blasenentzündung eingesetzt. Auch bei einer häufig wiederkehrenden Nasennebenhöhlen-Entzündung oder bei Atemwegsinfekten sind die Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse hilfreich.

Für die arzneiliche Verwendung werden die Wirkstoffe der getrockneten Pflanzen als Dragees angeboten, z.B. Angocin® Dragees.

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