Der ursprünglich in unseren Wäldern beheimatete Kastanienbaum kam erst im 16. Jahrhundert wieder in seine Heimat zurück. Der Arzt und Botaniker Carl Clusius brachte die braun gelackten Früchte als Abschiedsgeschenk von einem türkischen Sultan mit. Er pflanzte sie im Hofgarten zu Wien und von dort breitete sich die Rosskastanie rasch aus. Sie ist heute ein begehrter Baum in Parkanlagen und Biergärten. Die rotbraunen Samen enthalten Saponine, Flavonoide und Gerbstoffe, welche innerlich in Form von Dragees und Kapseln zur Vorbeugung und Behandlung von Venenerkrankungen eingesetzt werden. Gels und Salben mit Rosskastanienextrakt wirken äußerlich angewandt kühlend und schmerzlindernd. Der Hauptwirkstoff Aescin vermindert Schwellungen, Kribbeln, Schmerzen und Wassereinlagerungen in den Beinen. Ebenso ist es bewährt bei nächtlichen Wadenkrämpfen. Selbst hergestellte Präparate aus der Rosskastanie sollen wegen Unverträglichkeitsrisiken nicht innerlich eingenommen werden. Homöopathisch kommen Aesculus D6 Globuli zum Einsatz.